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01. Dezember

Roma in Deutschland: Rat für Migration präsentiert neues Buch

„Armutsmigration“ nach Deutschland: Seit Beginn des Jahres ist sie immer wieder Gegenstand öffentlicher Debatten. Oft wird „Armutszuwanderung“ dabei als synonym für „Roma aus Osteuropa" verwendet und mit antiziganistischen Vorurteilen abgelehnt.
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01.12.2014

Roma in Deutschland: Rat für Migration präsentiert neues Buch

„Armutsmigration“ nach Deutschland: Seit Beginn des Jahres ist sie immer wieder Gegenstand öffentlicher Debatten. Oft wird „Armutszuwanderung“ dabei als synonym für „Roma aus Osteuropa" verwendet und mit antiziganistischen Vorurteilen abgelehnt.
Auf einer Pressekonferenz stellte der Rat für Migration (RfM) nun eine neue Publikation vor. Damit will der interdisziplinäre Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Versachlichung der Debatte beitragen.

RfM-Mitglied Prof. Dr. Max Matter unterstreicht in seinem Buch „Nirgendwo erwünscht - Zur Armutsmigration aus Zentral- und Südosteuropa in die Länder der EU-15 unter besonderer Berücksichtigung von Angehörigen der Roma-Minderheiten“: Wie viele der knapp 513.000 hier lebenden Bulgaren und Rumänen Roma sind, wisse man genauso wenig, wie die Tatsache, wie viele von ihnen aus Armutsgründen nach Deutschland kommen. Dass ein Teil von ihnen Roma sind, sei dennoch unbestritten. Wichtig sei hier zu berücksichtigen, dass es sich um Angehörige der seit Jahrhunderten europaweit am stärksten diskriminierten Minderheit handele. Für die Erarbeitung von Lösungsansätzen müsse das berücksichtigt werden. Ebenso wie der Fakt, dass es sich bei „den Roma“ nicht um eine homogene Gruppe handele.

Auf der Pressekonferenz anwesend waren auch Migrationsforscher und RfM-Mitglied Prof. Dr. Klaus J. Bade, der „Interventionen auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene“ forderte, sowie Dr. Ulrich Maly, Präsident des Deutschen Städtetags und Oberbürgermeister in Nürnberg. Er schilderte die Situation aus Sicht der Städte, die sich teils vor großen Herausforderungen sehen. Drei Ressourcen seien nötig, so Maly, um den Problemen nachhaltig begegnen zu können: Geld, Personal, für den Bildungsbereich etwa, und „moralische Ressourcen“, um sich mit dem Thema rational auseinandersetzen zu können. Einen ausführlichen Bericht zur Buchpräsentation finden Sie beim Mediendienst Integration.

Bestellmöglichkeit der Publikation „Nirgendwo erwünscht“ hier