10. Jahrestagung des Netzwerks Service-Learning – Lernen durch Engagement
Wie können wir allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Biografien und individuellen Potenzialen, gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe
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20.04.2016
10. Jahrestagung des Netzwerks Service-Learning – Lernen durch Engagement
Wie können wir allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Biografien und individuellen Potenzialen, gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die rund 140 Teilnehmende, die zur 10. Jahrestagung des Netzwerks "Service-Learning" – Lernen durch Engagement aus ganz Deutschland nach Bensberg in das Kardinal-Schulte-Haus angereist waren.
Die zwei gemeinsamen Tage Ende April waren gefüllt mit einem vielfältigen Programm, das die teilnehmenden LdE-Netzwerkschulen, LdE-Kompetenzzentren, LdE-SchulbegleiterInnen und weitere Partner zu gegenseitiger Inspiration, Fortbildung und Reflexion der eigenen pädagogischen Arbeit einlud.Die Tagung begann für die LdE-Kompetenzzentren und LdE-Schulbegleiter*innen mit dem traditionellen Vorkonferenzworkshop, in dem sie Zeit hatten, untereinander Erfahrungen auszutauschen, Themen der LdE-Schulbegleitung zu behandeln und Methoden und Materialien für ihre Arbeit kennenzulernen. Zeitgleich dazu fand für 14 Modellschulen sowie fünf LdE-SchulbegleiterInnen der offizielle Auftakt des Kooperationsprojekts "Berufene Helden" statt. In dem von der Freudenberg Stiftung und der Deutsche Bahn Stiftung initiierten Kooperationsvorhaben soll mithilfe von LdE die Berufsorientierung und der Erwerb ausbildungsrelevanter Kompetenzen bei SchülerInnen gefördert werden.Wie können Inklusion und Vielfalt in Schule gelebt werden?
Ein Hauptprogrammpunkt der Tagung war der Vortrag zum Tagungsthema, den in diesem Jahr Ines Boban von der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg hielt. Wie können Inklusion und Vielfalt in Schule gelebt werden? Und welche Rolle kann LdE hierbei spielen? Ines Boban lieferte mit ihrem Vortrag wichtige Impulse und Denkanstöße für die eigene pädagogische Praxis der Teilnehmenden, die sie im Anschluss noch einmal reflektieren konnten.Neben der theoretischen Auseinandersetzung spielt aber auch immer das eigene praktische Arbeiten eine zentrale Rolle bei der Tagung. Tief in die LdE-Praxis eintauchen konnten die Teilnehmer*innen dann in sechs verschiedenen Themenworkshops, die dieses Jahr zu diesen Themen angeboten wurden:* Das Potential von LdE für eine inklusive Lernkultur* Für, mit und von: Mit Lernen durch Engagement die Vielfalt im Kontext Flucht und Willkommenskultur nutzen
* In LdE-Projekten mit Schüler*innen gesellschaftliche Herausforderungen entdecken
* Mit Service-Learning einsteigen – Wie plane ich mein LdE-Vorhaben?
* "Spieglein, Spieglein …" – Der LdE-Qualitätsstandard Reflexion
* "Müssen wir alles machen, nur weil wir es können?" Wertebildung mit Lernen durch Engagement in den MINT-FächernWeitere Einblicke in die vielfältige LdE-Praxis lieferten auch die LdE-Praxisbeispiele und die große Projektmesse der LdE-Schulen. Als erstes Schulbeispiel haben Marion Schlüter und Claudia Spiekermann von der Kurt-Tucholsky-Schule in Flensburg das LdE- Projekt "Ich bin sozial- Mein Umgang mit Demenz" vorgestellt. Die SchülerInnen der achten Klasse engagierten sich für demente Menschen in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen und Betreuungsgruppen. Sie taten dies jedoch nicht losgelöst von oder zusätzlich zur Schule, sondern als Teil von Unterricht und eng verbunden mit dem fachlichen Lernen. So wurde das Engagement intensiv im Unterricht geplant und mit fachlichen Inhalten des Lehrplans vorbereitet: Die Schüler*innen setzten sich z.B. im Biologieunterricht mit dem Thema Gehirn und Altern auseinander und beschäftigten sich im Wirtschaftslehreunterricht mit den Grenzen des Sozialstaats und den Folgen des demografischen Wandels.