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09. November

Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2018

In diesem Jahr wird der Sächsische Förderpreis für Demokratie noch mehr gebraucht als sonst: Das Entsetzen über die Ausschreitungen in Chemnitz Ende August sitzt noch tief. Zugleich wird eine Landesregierung mit AfD-Beteiligung ab 2019 in Sachsen
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09.11.2018

Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2018

In diesem Jahr wird der Sächsische Förderpreis für Demokratie noch mehr gebraucht als sonst: Das Entsetzen über die Ausschreitungen in Chemnitz Ende August sitzt noch tief. Zugleich wird eine Landesregierung mit AfD-Beteiligung ab 2019 in Sachsen wahrscheinlicher. Umso wichtiger ist es, den Fokus auf die lebendige Zivilgesellschaft in Sachsen zu lenken, die sich trotz schwieriger Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt einsetzt. 78 Vereine, Schulen und Kommunen haben sich 2018 um den Preis beworben.
Foto: Amadeu Antonio Stiftung
Am Abend des geschichtsträchtigen 9. Novembers wurden in der Semper Zwei in Dresden zivilgesellschaftliche Initiativen ausgezeichnet, die sich auf besonders herausragende Weise für gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Kultur in Sachsen engagieren: Als “Verfassungsschützer*innen” bezeichnete sie Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler in seiner Laudatio, denn: "Der beste Verfassungsschutz, das sind die Menschen, die jeden Tag für die Verfassung kämpfen.“

Mit dem Hauptpreis wurde der Verein "Agenda Alternativ e. V." aus Schwarzenberg geehrt, der mit dem Festival "Stains in the sun“ Musik in eine strukturschwache Region im Erzgebirge bringt und darüber hinaus vielseitige Angebote zur politischen Bildung vorhält, die nicht nur aufklären, sondern auch Spaß machen. Der Kommunenpreis ging in diesem Jahr an die Stadt Ostritz und das internationale Begegnungszentrum St. Marienthal. Mit Friedensfesten und einem Friedenslauf setzte die Kleinstadt ein starkes Zeichen gegen gleichzeitig stattfinde Neonazi-Großveranstaltungen im Ort.

Mit dem Schulpreis wurde der Verein "Lauter Leise e.V. Kunst und Demokratie in Sachsen" ausgezeichnet. Mit Lesungen, Schreibwerkstätten und einem Literarturwettbewerb können Schüler*innen erfahren, dass Kreativität ein besserer Weg als Gewalt darstellt, ihren Gefühlen und Ansichten Ausdruck zu verleihen. Hinzu kamen noch vier Anerkennungspreise an die "Brückenbauer Chemnitz e.V.", einer Anlaufstelle für Geflüchtete in Chemnitz, an den "CSD Pirna e.V.“ für seine Arbeit zur Stärkung der Akzeptanz von LGBTQ und vielfältigen Lebensformen, die "Refugee Law Clinic Leipzig e.V.“, die Geflüchteten mit rechtlicher Expertise unterstützt, sowie den Romnja-Verein "Romano Sumnal e.V.“, dessen Anliegen das Empowerment von Menschen mit Romno-Hintergrund in Sachsen ist.
Die Freudenberg Stiftung gratuliert den Preisträger*innen und wünscht ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihrem wichtigen Engagement!

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wurde 2007 initiiert und wird von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Cellex Stiftung und der Dirk Oelbermann Stiftung ausgelobt.