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10. Oktober

Startschuss für #stress

Ab 10.10.2019 sendet das COMMUNITYartCENTERmannheim auf YouTube seine neue Sitcom-Miniserie #stress. Es geht ums (Über)leben in der Stadt in Zeiten von Mietwucher, prekärer Arbeit und Digitalisierung. Mit einem Augenzwinkern legt die Serie den
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10.10.2019

Startschuss für #stress

Ab 10.10.2019 sendet das COMMUNITYartCENTERmannheim auf YouTube seine neue Sitcom-Miniserie #stress. Es geht ums (Über)leben in der Stadt in Zeiten von Mietwucher, prekärer Arbeit und Digitalisierung. Mit einem Augenzwinkern legt die Serie den Finger in die neuen Wunden der urbanen Gesellschaft.
Foto: COMMUNITYartCENTERmannheim
Mit eigenem Vlog zum Erfolg: Das schwebt Alex vor – schließlich postet auch schon seine Freundin Lia in ihrem "life diary" täglich Updates aus ihrem Leben. Bei seinen Vorbildern Sibel und Chris, dem schillernd-schönen Influencer-Traumpaar, scheint ein Teller Gemüsereis zu genügen, um auf den Olymp der Web-Community geliked zu werden.
Unter der Oberfläche sieht alles weniger rosig aus, wird bald klar: Alleinerziehende, die trotz mehrerer Jobs kaum über die Runden kommen, Möchte-gern-Weltverbesserinnen, die selbst wegen ihrer Homosexualität diskriminiert werden und gleichzeitig nebenbei ganz schön rassistisch sind, und gefrustete Hipster gehören zu den Protagonist*innen der achtteiligen Sitcom-Serie #stress des COMMUNITYartCENTERmannheim. Immer ein bisschen anders, als die eigenen Raster im Kopf es erwarten lassen, erschließen sie sich erst nach und nach. Mit den Ungereimtheiten und Brüchen in ihrem Leben, die Folge für Folge zutage treten, werden sie authentisch. Sie könnten verschiedener nicht sein, aber: Stress haben alle.

Die Serie von Annette Dorothea Weber spielt in der Mannheimer Neckarstadt-West, einem Stadtviertel mit zahlreichen Problemlagen wie einer hohen Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate, in dem sich aber – wie derzeit in vielen anderen Städten weltweit – auch zunehmend Gentrifizierungsprozesse anbahnen. Armut trifft auf neue, vielversprechende Jobmöglichkeiten, hervorgebracht durch Digitalisierung und Globalisierung. Pjötr, der dauerüberwachte Paketbote, und das glamouröse Creator-Pärchen Sibel und Chris – sie sind alle gleichermaßen Gesichter dieser Entwicklungen. Ihre Wege kreuzen sich auf unterschiedliche Weisen, und doch leben sie in Parallelwelten.

#stress geht subversiv vor, um den oft manipulativen und kommerziellen Charakter von YouTube und anderen Sozialen Medien und Plattformen zu kritisieren: Fingierte Werbeeinspielungen und Bots dienen als künstlerische Mittel, um insbesondere junge Menschen zu kritischem Denken im Umgang mit den digitalen Angeboten anzuregen.
Eine politische Soap mit Spaßfaktor? Das künstlerische Experiment startet heute mit der 1. Folge um 19 Uhr!

Zusammen mit der Stadt Mannheim, der Heinrich-Vetter-Stiftung, der BT Spickschen Stiftung und den Open Society Foundations unterstützt die Freudenberg Stiftung das COMMUNITYartCENTERmannheim.