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16. Juli

Podcast: Stiftungen in der Demokratiebildung

Demokratiebildung steht seit den 2000-Jahren im Fokus der politischen Bildung in Deutschland. Was steckt eigentlich hinter diesem Konzept? Welche Rolle können und sollen Stiftungen dabei spielen? Diesen Fragen gehen Lucina Diehl und Finnja Klinger in
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16.07.2021

Podcast: Stiftungen in der Demokratiebildung

Demokratiebildung steht seit den 2000-Jahren im Fokus der politischen Bildung in Deutschland. Was steckt eigentlich hinter diesem Konzept? Welche Rolle können und sollen Stiftungen dabei spielen? Diesen Fragen gehen Lucina Diehl und Finnja Klinger in ihrem Podcast am Beispiel der Freudenberg Stiftung nach, der im Rahmen des Seminars "Politische Bildung außerhalb der Schule" an der Universität Leipzig entstand und dort mit den Studierenden diskutiert wurde.
Foto: Anne Hornemann, © Stiftung Lernen durch Engagement
In ihrem Podcast richten Lucina Diehl und Finnja Klinger, beide Studentinnen der Politikwissenschaft, ihren Blick auf die Freudenberg Stiftung als Akteurin der Demokratiebildung. Die Vision der Stiftung ist eine vielfältige Gesellschaft mit einer starken kritischen Öffentlichkeit, in der alle Menschen frei von Diskriminierung gleichberechtigt ihre Potenziale entfalten und einbringen können. Die Freudenberg Stiftung will hierbei vor allem gesellschaftliche Lernprozesse anregen, z. B. mit Mitteln der Kunst, Medien und Pädagogik. Als eher kleinere Stiftung geht es ihr darum, erfolgreich erprobte Mikromodelle politisch und strukturell zu verankern und so langfristig echte gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, erläutern Geschäftsführerin Dr. Pia Gerber und der Kuratoriumsvorsitzende Andreas Freudenberg im Podcast.

Stiftungen haben Geld und Ressourcen, können also gesellschaftliche Innovationen anstoßen und wichtige Themen in den Vordergrund rücken, resümieren Lucina Diehl und Finnja Klinger. Aber: Welche Rolle sollten Stiftungen als private, oft unternehmensnahe Akteurinnen ohne demokratische Legitimation überhaupt spielen - gerade im Feld der Demokratiebildung?

Über diese und weitere Fragen diskutierten sie mit ihren Kommiliton*innen im Rahmen des Seminars. Es zeigte sich, dass die Studierenden die Rolle von Stiftungen in erster Linie als eine Ergänzung zu öffentlicher Förderung sehen - vor allem in Bereichen, die hier bislang nicht prioritär behandelt werden -, sie aber eine gute Kooperation und Abstimmung mit staatlichen Stellen für wichtig erachten. Sie überlegten auch gemeinsam, welche Alternativen es überhaupt zur Stiftungsarbeit in Deutschland gibt und viele befürworteten insbesondere bei Unternehmensstiftungen eine besonders kritische Auseinandersetzung mit deren Hinter- und Beweggründen.

Diskurs- und urteilsfähig zu sein, Perspektiven zu wechseln, kritisch, empathisch und solidarisch zu denken und zu handeln sind wesentliche Fähigkeiten, die junge Menschen für eine starke demokratische Gesellschaft brauchen, waren sich die Seminarteilnehmer*innen einig. Hierfür sollten sie die Gelegenheit erhalten, sich wichtigen gesellschaftlichen Themen wie z. B. Rassismus gemeinsam im direkten Austausch mit betroffenen Personen anzunähern, aber auch selbst das Gefühl haben, gehört zu werden und Einfluss nehmen zu können sowie Zugang zu jugendaffinen und pädagogisch qualifiziert begleiteten Bildungsangeboten haben, so die Überlegungen der jungen Politikwissenschaftler*innen.

Die Freudenberg Stiftung bedankt sich bei Lucina Diehl und Finnja Klinger für den gelungenen Podcast, der viele spannende Fragen zu Demokratiebildung aufwirft und damit selbst ein Instrument darstellt, um kritische Reflexion und Debatte unter jungen Menschen anzuregen.

Zum Podcast hier