RAA (Regionale Arbeitsstelle für Bildung Demokratie und Integration) Hoyerswerda und RAA Sachsen erhalten gemeinsam den Sächsischen Förderpreis für Demokratie
Das leise Große, was die RAA seit über 25 Jahren im Kleinen leistet, würdigte die Laudatorin Esther
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06/11/2017
RAA (Regionale Arbeitsstelle für Bildung Demokratie und Integration) Hoyerswerda und RAA Sachsen erhalten gemeinsam den Sächsischen Förderpreis für Demokratie
Das leise Große, was die RAA seit über 25 Jahren im Kleinen leistet, würdigte die Laudatorin Esther Schapira am 06. November in der Staatsoperette Dresden. Die hessische Journalistin und Filmemacherin hatte auf dem Höhepunkt der rechtsextremen Ausschreitungen in Hoyerswerda im Jahr 1991 selbst mutig und unerschrocken für eine multikulturelle Zukunft auch im Osten geworben.
Damals interviewte sie inmitten der aufgeheizten Menge, die lautstark rechte Parolen grölte, die erste – und letzte – Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ost-Berlin, Anetta Kahane. Anetta Kahane war mit der Freudenberg Stiftung zusammen die Initiatorin der RAA in Sachsen, die unter Leitung der bis heute selbst als Rentnerin hoch engagierten Lehrerin Helga Nickich startete. In den darauffolgenden Jahren hat die RAA unermüdlich daran gearbeitet, demokratische Orientierungen in Schule und Gemeinde zu verankern, die Opfer rechter Gewalt zu unterstützen und die Positionierung der Bürgermeister*innen für Weltoffenheit zu stärken. Als sich 2015 abzeichnete, dass viele Geflüchtete auch im Kreis Bautzen Zuflucht finden sollten, hat die RAA Hoyerswerda in typisch zupackender Weise das Bündnis „Hoyerswerda hilft mit Herz“ ins Leben gerufen.Für das langjährige Engagement wurde sie nun ausgezeichnet. Die gelungene Stabsübergabe an die junge Generation, vertreten durch Robert Kusche und Andrea Hübler, wurde dabei sichtbar. Der Schlüsselsatz der durch Bastian Wierzioch/WDR und Eva Sturm/Cellex Stiftung moderierten Diskussion mit Politiker*innen, Stifter*innen und den Ausgezeichneten war: „Die Demokratie ist nicht durch die Stärke ihrer Gegner*innen, sondern die Schwäche ihrer Befürworter*innen gefährdet.“ Der Abend war eine Ermutigung aller Engagierten im Land und eine Aufforderung an die Politiker*innen, verlässliche Rahmenbedingungen für demokratisches Denken und Handeln zu schaffen und klar und unverrückbar Position zu ergreifen für Menschenrechte und Vielfalt im Land.Mehr Informationen zum Sächsischen Förderpreis hier