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22/10/2019
20 Jahre RAA Mecklenburg-Vorpommern
Am 22. Oktober feierte die RAA Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz) ihr 20-jähriges Gründungsjubiläum. Ebenso lange fördert die Freudenberg Stiftung das Engagement der RAA für eine demokratische Kultur in Schule, Jugendarbeit und Gemeinwesen. Neben zahlreichen Gästen aus Zivilgesellschaft und Politik, Hochschulen, Ministerien, Stiftungen, Landes- und Kreisverwaltungen sowie Schulen gratulierte sogar der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
Foto: Carsten Büttner
"Das Allerwichtigste in Zeiten der Verunsicherung ist, nicht ängstlich zu den Populisten zu schielen", war eine der Aussagen des Altbundespräsidenten in seiner Festrede, die am meisten Beifall bekamen. Joachim Gauck würdigte die Arbeit der RAA, das Engagement der Mitarbeiter*innen und unterstrich die Bedeutung einer lebendigen Demokratie, von Eigenverantwortung und Ermutigung.
Die RAA Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und unterstützt landesweit Projekte für die Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, um demokratische Kultur und sozialen Zusammenhalt in Schule, Jugendarbeit und Gemeinwesen zu stärken. Dazu gehören unter anderem die Verbreitung der Lehr- und Lernform Lernen durch Engagement, die Förderung des Nachbarspracherwerbs in der deutsch-polnischen Grenzregion, Angebote für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung und das Projekt für moderne lokale Erinnerungskultur zeitlupe | Stadt.Geschichte & Erinnerung.
Die RAA Mecklenburg-Vorpommern ist dabei Teil eines bundesweiten Netzwerkes der "Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie". Die ersten RAA wurden mit Unterstützung der Firma Freudenberg bereits 1980 in Nordrhein-Westfalen und Weinheim gegründet, damals mit einem Schwerpunkt auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien.
Zu den frühen Projekten der RAA Mecklenburg-Vorpommern gehörten die Mobilen Beratungsteams für demokratische Kultur mit Standorten in Greifswald, Schwerin und Waren (Müritz) und verschiedene Programme in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Heute zählt die RAA zu den erfahrensten Demokratievermittlern in Ostdeutschland. An fünf Standorten sind 40 Mitarbeiter*innen im Einsatz, haben insgesamt mehr als 100.000 junge Menschen erreicht und mehr als 135.000 Pädagog*innen beraten. Seit der ersten Stunde ist Christian Utpatel Geschäftsführer der RAA und Prof. Dr. Franz Prüß Vereinsvorsitzender.
Angesichts des rechtspopulistischen Aufschwungs in Ostdeutschland, Landflucht und anderer Strukturprobleme kann die Bedeutung der RAA als regionaler Knotenpunkt für erlebbare Demokratie – als "Ermutiger[in]" mit Gaucks Worten – nicht genug herausgestrichen werden. Die Freudenberg Stiftung zieht den Hut vor diesem wichtigen Engagement und freut sich auf die nächsten zwanzig Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit!