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26 Juni

Engagement für Demokratie in Ostdeutschland – gerade in Corona-Zeiten

Die Corona-Krise birgt in vieler Hinsicht Gefahren für die demokratische Gesellschaft – aber auch Chancen für neue Ideen und Kraft für demokratisches Engagement. Die
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26/06/2020

Engagement für Demokratie in Ostdeutschland – gerade in Corona-Zeiten

Die Corona-Krise birgt in vieler Hinsicht Gefahren für die demokratische Gesellschaft – aber auch Chancen für neue Ideen und Kraft für demokratisches Engagement. Die Initiative Zukunftslabor Ost lässt in einem Blog unterschiedliche Akteur*innen zu Wort kommen, die sich in Ostdeutschland für Demokratie einsetzen: Im Juni berichten unsere Partner*innen Sandra Zentner, Geschäftsführerin der Stiftung Lernen durch Engagement, Maren Düsberg und Robert Kusche, Geschäftsführende der RAA Sachsen, sowie Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Regionalzentrums Westmecklenburg, und Niels Gatzke, RAA Mecklenburg-Vorpommern.
Bei der RAA Sachsen dreht sich normalerweise alles um persönliche Begegnungen: Ob bei Workshops in Schulen, Fortbildungen für die Feuerwehr oder der Beratungsarbeit für Betroffene von rassistischer Gewalt: Das Team der RAA ist vor Ort und nah an den Menschen.

Mit dem Lockdown war plötzlich alles anders, berichten Maren Düsberg und Robert Kusche. Doch nach dem ersten Schock setzte bald die Kreativität ein: Sozialarbeiter*innen trafen Jugendliche zu Einzelgesprächen im Park, organisierten Aktionen auf Instagram oder Fahr- und Bringdienste für die Senior*innen des Mehrgenerationenhauses in Bernsdorf. Aber die Sorge bleibt: Die rechte Szene nutzt in Sachsen seit Jahren jede denkbare Gelegenheit, um die Gesellschaft zu spalten und marginalisierte Gruppen anzugreifen, "Anti-Corona-Proteste", die genau darauf aufbauen, haben hohen Zulauf... WEITERLESEN

Die Demokratiekompetenz von Jugendlichen - also Fähigkeiten wie Empathie und Perspektivenübernahme, Konflikt- und Dialogfähigkeit und kritisches Denken - online wie offline gezielt zu stärken, ist auch Kern der Arbeit der Stiftung Lernen durch Engagement. Denn es ist zu beobachten, dass eine kleine, aber gefährliche Gruppe von rechtsextremen Influencer*innen erfolgreich bestimmte Strategien nutzt, um Jugendliche zu radikalisieren. Gerade Jugendliche aus weniger privilegierten Elternhäusern sind laut einer aktuellen Studie besonders anfällig. Themen wie Fake News und andere demokratiegefährdende Phänomene im Netz gehören in die Schule, sagt darum Sandra Zentner, Geschäftsführerin der Stiftung Lernen durch Engagement. Zum Beispiel im Rahmen des Projekts #netzrevolte, bei dem sich Schüler*innen im Unterricht mit Phänomenen wie Hate Speech & Co. auseinandersetzen und sich gleichzeitig in selbst gestalteten Engagementprojekten für Vielfalt und Gleichwertigkeit
einsetzen... WEITERLESEN

Parallelen zwischen der Corona-Krise und den unsicheren Zukunftsaussichten 1989/90 zieht Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum Westmecklenburg: Die Menschen im Osten seien so einerseits auf solche Umbruchsituationen besser vorbereitet – andererseits drohe die Gefahr, dass destruktive rechtsextreme Strukturen weiter an Aufschwung gewinnen und sich verfestigen. Die Krise brachte aber auch neues Engagement für ein offenes Europa hervor: Bei der zeitweiligen Grenzschließung zwischen Polen und Deutschland wurden unzählige Protestaktionen aus der Bevölkerung heraus organisiert. So ist eine Vernetzung von Akteur*innen entstanden, die es zuvor nicht gab, berichtet Niels Gatzke von der RAA Mecklenburg-Vorpommern: "(...) Bei den Menschen ist die Wertschätzung des europäischen Zusammenlebens und des grenzüberschreitenden Austauschs gestiegen. Es wäre schön, wenn sich das fortsetzt."... WEITERLESEN


Das Zukunftslabor Ost ist eine gemeinsame Initiative der Cellex Stiftung, Freudenberg Stiftung und den RAA Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit dem Ziel, langfristige Partnerschaften für nachhaltiges demokratisches Engagement in Ostdeutschland zu stärken und zu entwickeln.