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07 November

Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2014 verliehen

Am 7. November 2014 wurde in Leipzig der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen.
„Ein Vakuum an Menschenwürdeschutz in Deutschland“ diagnostizierte die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine ...read more
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07/11/2014

Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2014 verliehen

Am 7. November 2014 wurde in Leipzig der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen.
„Ein Vakuum an Menschenwürdeschutz in Deutschland“ diagnostizierte die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer Laudatio: Angriffe gegen Flüchtlinge, Ausgrenzung von Schwulen und Lesben und Islamfeindlichkeit zeigten, dass die Würde des Menschen in Deutschland stellenweise eben doch antastbar sei. Doch gebe es glücklicherweise ebenso Initiativen, die sich mit diesem Vakuum nicht abfinden wollten. Eine Auswahl von ihnen wurde am 7. November bei einer feierlichen Preisverleihung im Leipziger Rathaus mit dem Sächsischen Förderpreis geehrt. Musikalisch wurde der Abend durch Sebastian Krumbiegel untermalt, dessen Songs die Botschaft des Abends transportierten. So sang er etwa „Meine Nation sind die Liebenden der Welt.“

Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt das Bündnis „Bautzen bleibt bunt– Budyšin wostanje pisany“ für seinen „unermüdlichen und bewundernswerten Einsatz für geflüchtete Menschen in Bautzen“, so die Jurybegründung. Das Bündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine lokale Willkommenskultur zu etablieren und die Integration der Geflüchteten vor Ort zu unterstützen. Für Carsten Thurau, Jury-Mitglied und Leiter des ZDF-Landesstudios Sachsen, ist das ein Ziel mit Vorbildcharakter: „Mit ihrem Engagement stellen sie sich nicht nur den rassistischen Mobilisierungen, sondern auch der Passivität und dem Stillschweigen der Mehrheit entgegen.“ Eine Vertreterin des Bündnisses betonte, dass die Situation in Bautzen immer noch kritisch sei: Immer noch würden Nazis regelmäßig vor einem Hotel, in dem derzeit Flüchtlinge untergebracht sind, grölen und hetzen. Viele der geflohenen Menschen hätten Angst, in die Stadt zu gehen. „Wir wünschen uns mehr Unterstützung, auch vom Landkreis“, so die Forderung.

Neben „Bautzen bleibt bunt - Budyšin wostanje pisany“ erhielten fünf weitere Initiativen Anerkennungspreise in Höhe von je 1.000 Euro:
• Initiative Ebersdorf/Hilbersdorf bei der AG In- und Ausländer e.V. in Chemnitz
• BSG Chemie Leipzig e.V. (Fanszene und Verein)
• CSD Pirna e.V.
• Jugendgruppe der Initiative für eine Alevitische Gemeinde in Dresden
• Partysahnen e.V. zusammen mit Augen auf e.V., Ostsachsen

Weitere Informationen zur Preisverleihung finden Sie hier:
https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/projekte/mutmacher/und-wieder-ein-schritt-weiter-saechsischer-foerderpreis-fuer-demokratie-vergeben-2014-11