BILDUNGSRECHT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE MIT FLUCHTERFAHRUNG: JETZT! – PRAXIS- UND DIALOGFORUM
Nach Deutschland geflohene Kinder warten bis zu sechs Monate auf einen Schulplatz – trotz Schulpflicht und unteilbarem Recht auf Bildung. Wie gelingt es,
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10/11/2015
BILDUNGSRECHT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE MIT FLUCHTERFAHRUNG: JETZT! – PRAXIS- UND DIALOGFORUM
Nach Deutschland geflohene Kinder warten bis zu sechs Monate auf einen Schulplatz – trotz Schulpflicht und unteilbarem Recht auf Bildung. Wie gelingt es, Kindertagesstätten, Schulen, außerschulische Bildungsorte und Ehrenamtliche ausreichend darauf vorzubereiten, Kinder und Jugendliche vom ersten Tag an qualifiziert beim Ankommen und Lernen zu unterstützen?
Wie können adhoc-Maßnahmen und flüchtlingsspezifische Sondersysteme verhindert werden? Welche institutionelle Gesamtstrategie würde das Bildungssystem dauerhaft in die Lage versetzen, wiederkehrend junge Geflüchtete gut zu integrieren?Um diesen Fragen nachzugehen, lud die Freudenberg Stiftung am 10. und 11. November zu einem Praxis- und Dialogforum in die Quartiershalle auf dem Campus Rütli nach Berlin-Neukölln. Anfang des Jahres 2015 hatte die Freudenberg Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) der Weinheimer Initiative, der Amadeu Antonio Stiftung, der National Coalition für die Kinderrechte und den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie die INITIATIVE Bildungsrecht für Kinder mit Fluchterfahrung: JETZT! ins Leben gerufen. Auf Basis einer gemeinsam entwickelten Expertise zu Handlungsgrundlagen, Bedarfen und Qualitätskriterien bei der Umsetzung des unteilbaren, unaufschiebbaren Rechts auf Bildung entstanden 15 Pilotprojekte, mit denen die Stiftung im Rahmen des Pilotprogramms Bildungsrecht für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung: JETZT! praktische Antworten sucht.Rascher Zugang zu Bildung durch reflektierte Improvisation
Am ersten Veranstaltungstag kamen Verantwortliche der 15, in verschiedenen Bundesländern angesiedelten, Pilotprojekten zusammen, die von der Freudenberg Stiftung im Rahmen des Pilotprogramms gefördert werden. Im Praxisforum tauschten sie sich über Ausgangssituationen, Handlungsbedarfe und Zukunftspläne ihrer jeweiligen Projekte aus. Mit Tatkraft und "reflektierter Improvisation" gelingt es vor Ort dafür zu sorgen, dass geflüchtete Kinder und Jugendliche rasch Zugang zu qualifizierter Bildung finden.Dabei ist eine wichtige Voraussetzung: Alle Pilotprojekte sind vor Ort in langfristige Strukturen eingebunden wie z.B. in das Schlüsselprogramm Ein Quadratkilometer Bildung oder die RAAs. So können die Handelnden auf bereits aufgebaute Vertrauensverhältnisse und Netzwerke für die neue und herausforderungsvolle Aufgabe – dem Bildungsrecht für Kinder und Jugendlichen mit Fluchterfahrung Geltung zu verschaffen – zurückgreifen.