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08 März

Schule als sicherer (Lern-) Ort?!
– Fachtag in Weinheim

Wie kann Schule so gestaltet werden, dass alle Kinder und Jugendlichen sich sicher fühlen und Mobbing keinen Platz hat? Zu diesem Thema lud die Freudenberg Stiftung gemeinsam mit der Weinheimer Bildungskette am 6. Februar zu einem gemeinsamen Fachtag
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08/03/2024

Schule als sicherer (Lern-) Ort?!
– Fachtag in Weinheim

Wie kann Schule so gestaltet werden, dass alle Kinder und Jugendlichen sich sicher fühlen und Mobbing keinen Platz hat? Zu diesem Thema lud die Freudenberg Stiftung gemeinsam mit der Weinheimer Bildungskette am 6. Februar zu einem gemeinsamen Fachtag ein. Denn Mobbing hinterlässt jahrelange Verletzungen – und ist ein wichtiger Grund für Schulabbruch. Ein respektvolles Klima im Klassenzimmer dagegen ist die Grundbedingung für gutes Lernen.
Ausgangspunkt für den Fachtag war eine von der Freudenberg Stiftung initiierte Studie: Jugendliche, die aus der Schule rausgefallen sind, wurden darin befragt, was sie gebraucht hätten, um darin zu bleiben. Fast alle der Jugendlichen erzählten von sehr schlechten Erfahrungen in der Schule, unter anderem von heftigem Mobbing. Besonders schlimm für einige der Befragten war die fehlende Unterstützung durch Lehrkräfte in diesen Situationen.

Wie kann das Wegsehen verhindert werden und wie kann der Lernort Schule so gestaltet werden, dass kein Kind mit Angst lernen muss oder deswegen nicht lernen kann? Um über dieses Thema gemeinsam ins Gespräch zu kommen, luden die Freudenberg Stiftung und der Weinheimer Träger Job Central ca. 80 Vertreter*innen aus dem Bildungsbereich ein, darunter Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Mitglieder der Schulverwaltung.

Zu Beginn erläuterte Dr. Katrin Hamid, Autorin der Studie "Ich lasse mir trotzdem mein Lächeln nicht nehmen", zu sogenannten "entkoppelten" Jugendlichen, wie wichtig es ist, dass Schulen bei Mobbing aktiv einschreiten und den Heranwachsenden wertschätzend begegnen. Norman Wolf, Autor des Buches "Wenn die Pause zur Hölle wird", erzählte eindringlich von den erschütternden Mobbing-Erfahrungen in seiner Schulzeit: Über Jahre quälten ihn gewalttätige Mitschüler; einmal ritzten sie ihm ein Hakenkreuz auf die Stirn. Sein Klassenlehrer wollte oder konnte ihm nicht helfen. Heute geht er in Schulen, sensibilisiert Lehrkräfte und ermutigt betroffene Schüler*innen.

Bildungswissenschaftlerin Dr. Anne Seifert öffnete in ihrem Beitrag die Perspektive auf das Thema Resilienz: An konkreten Beispielen zeigte sie Strategien auf, wie Lehrkräfte in ihrem Alltag Kinder und Jugendliche trotz schwieriger Lebensumstände in ihrer Entwicklung stärken können. Auch Katja Hoger, Schulleitung aus Weinheim, berichtete aus der Praxis. Sie legte dar, wie das sozial-emotionale Lernen in der Schule für sie oberste Priorität hat und wie mit klarer Haltung Respekt und Gewaltfreiheit vermittelt werden können.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie und den Erkenntnissen der Tagung planen die Verantwortlichen gemeinsam ein Praxisprojekt. Denn alle sind sich einig: Schule muss für alle Kinder und Jugendlichen ein sicherer Ort zum Lernen und Wachsen werden.

Die Freudenberg Stiftung hat die Weinheimer Bildungskette zusammen mit der Kommune aufgebaut, unterstützt den Träger Job Central und hat den Fachtag sowie die Studie "Ich lasse mir trotzdem mein Lächeln nicht nehmen" zu den Erfahrungen und Bedarfen von entkoppelten Jugendlichen gefördert.