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26.09.2019
Wie gelingt gute Bildung? Dialog zur Zukunft der Bildung in Herten
Was macht gute Bildung aus? Wie kann die Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen verbessert werden? Welche Rolle spielt der Sozialraum? Wer ist dafür verantwortlich und wer beteiligt? Diesen Fragen gingen Susanne Blasberg-Bense, Leiterin Abteilung 3, Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW, Susanne Schulte-Hullern, Schulleiterin der Süder Grundschule Herten, Dr. Oliver Döhrmann, Geschäftsführer RuhrFutur, Dr. Joachim Herrmann, Gesellschafter Netzwerk bildung.komplex, Dr. Karsten Schneider, Beigeordneter für Bildung und Soziales Herten und Sascha Wenzel, Geschäftsführer Freudenberg Stiftung, am 26. September 2019 im Glashaus Herten nach, moderiert durch Freia Lukat.
Foto: Andreas Henn
"Wir werden als Stadt Herten niemals in der Lage sein, alle Probleme allein zu lösen", leitete Dr. Karsten Schneider die Veranstaltung ein. Dass die Stadt mit ihren Problemen und den Problemlösungen nicht allein da steht, wurde für jede*n Besucher*in bereits beim Betreten des Glashauses deutlich: Auf 22 Roll-Ups präsentierten die sieben Pädagogischen Werkstätten der Stadt Herten sowie Initiativen öffentlicher und privater Träger, was sie zu einer bildungsgerechten Stadt Herten beitragen. So können beispielsweise Kinder ohne Kitaplatz in Herten ein alternatives Betreuungs- und vorschulisches Angebot nutzen (Flipper, Kinderstuben, Erdmännchen). FörderSCOUTs begleiten Kinder und ihre Familien vom Übergang von der Kita in die Grundschule. Akteur*innen aus den Bildungsinstitutionen vernetzen sich, um den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule zu gestalten. Die Musikschule Herten ermöglicht Kindern und Erwachsenen kostenfrei Zugänge zu Instrumenten und kultureller Bildung.
"Wir haben alle sehr deutlich gelernt, dass es nicht reicht, Mathe, Deutsch, Sachunterricht zu unterrichten. Wir sind mittlerweile alle mehr als reine Lehrer*innen. Aber leisten können wir das in der ganzen Masse nicht und wir sind angewiesen auf Menschen, die mit uns zusammenarbeiten und uns unterstützen", berichtete Frau Schulte-Hullern, Schulleiterin der Süder Grundschule. Hierbei unterstützen die Pädagogischen Werkstätten direkt in den Grundschulen der Stadt Herten. Sie vernetzen relevante Akteur*innen miteinander und setzen Förderung auch selbst um.
Dass "gelingende Bildung nur vor Ort gestaltet [werden kann]", wie Frau Blasberg-Bense einwarf, darüber waren sich alle Podiumsteilnehmenden einig. Man müsse das Rad nicht immer neu erfinden, sondern könne auch Lernprozesse und Lösungen übertragen, ergänzte Herr Döhrmann. Was es dazu bräuchte, wären Vernetzung, die Begleitung von Akteur*innen und Zeit.
Stiftungen können gemeinsam mit Stadtverwaltungen und Bildungsministerien dazu beitragen, Akteur*innen Entwicklungsräume zu eröffnen, Prozesse zu begleiten und erfolgreiche Lösungen zu verstetigen. In Herten, so entstand der Eindruck bei der Veranstaltung, gelingt dies bereits.
Am Ende der Veranstaltung brachte Sascha Wenzel dann noch eine Bitte an alle hervor: "Sagen Sie doch nicht, das macht Ein Quadratkilometer Bildung für uns, dabei hilft uns Ein Quadratkilometer Bildung, das macht Ein Quadratkilometer Bildung. Denn Sie alle sind Ein Quadratkilometer Bildung und wir [die Freudenberg Stiftung] sind ein dankbarer Teil Ihres Ein Quadratkilometer Bildung!"
Der vorliegende Artikel wurde von der Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung zur Verfügung gestellt.